Heute Nacht reisten die ersten Gäste an, und seit dem Aufwachen feiern wir Party! Das Frauchen hatte für 7:30 Uhr den Wecker gestellt, aber es waren Krümi und Elvis, die uns aus dem Schlaf rissen. Um kurz vor sechs. Da kamen sie nämlich durch die Katzenklappe, rannten hoch in unser Schlafzimmer und ließen sich direkt zwischen Rosita und mich fallen.

Dass die Geschehnisse in einem Wohnmobil, welches zu diesem Zeitpunkt noch über 100 km entfernt auf einem Parkplatz stand, unsere Party jäh beenden und uns an unsere Grenzen bringen würde – das ahnten wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht.

Kaum hatte Goldie begonnen, Krümi und Elvis den Reisestaub vom Fell zu schlecken, da spazierte der graue Britisch Kurzhaar Camron ins Zimmer. Auf seinen Rücken war ein kleiner Käfig geschnallt, in dem sich sieben Mäuse befanden. Könnt Ihr Euch das vorstellen.

„Guten Morgen, meine Lieben“, begrüßte uns der Engländer und machte als Zeichen seiner Höflichkeit einen formvollendeten Katzenbuckel, der den Käfig mit den Mäuschen sehr aus dem Gleichgewicht brachte. „Mein Gastgeschenk befindet sich auf meinem Rücken – für jede Krimi-Katze eine Maus, und da vielleicht auch Euer Frauchen Leckerbissen liebt, habe ich für sie noch eine extragroße eingepackt.“

Mir lief gleich das Wasser im Mäulchen zusammen, aber Percy sah mich böse an und zischte: „ Du weißt, dass Mäuse auf der Gästeliste stehen, nicht auf dem Speiseplan, nicht wahr?“

Das Frauchen eilte ins Zimmer mit acht Näpfen auf einem Silbertablett, übersah die Mäuse-Situation auf einen Blick, nahm dem Briten, nachdem er ihr freundlich schnurrend zweimal um die Beine gestrichen war, den Käfig ab und sagte: „Wie nett von Dir, Camron, dass Du so süße Freunde mitgebracht hast! Goldie, hol gleich mal die rosa Halsbänder und für Camron einen Napf!“

Die rosa Halsbänder lagen in der Küche bereit, und auf jedem von ihnen stand auf Kätzisch und auf Menschisch: „Wir sind Freunde und kein Futter!“ Wir holten also, zu Camrons großem Befremden, die Mäuse aus dem Käfig und versahen sie mit den Halsbändern, damit alle Gäste gleich Bescheid wussten.

Doch noch bevor wir uns Gedanken machen konnten darüber, dass jetzt zu wenig Bänder für das 25-köpfige Mäuseballett bereitlagen, das zusammen mit Finny-Boy und Johnny-Boy ankommen würde, gab es einen Riesenlärm, und wir alle – Katz und Maus – rannten an die Tür: Die bunte Truppe kündigte sich an: Am Zaun stand Bubi, das Pferd, auf seinem Rücken hockten die Katzen Solo, Coco (meine Namensverwandte), Hope, Vanilli und Spike, und Speedy, der Hund, sprang fröhlich bellend um sie herum.

 

Vom Eintreffen unserer anderen Gäste – darunter Ermittler-Kollege Socke, Coco-Akademie-Absolventen Paulinchen, Bubu, Neelix und Lucky aus Luxor und ein  komplettes Mäuseballett – erzähle ich Euch Morgen!

Jetzt muss ich nämlich wieder runter auf die Wiese und feiern und tanzen und flirten und mich um meine Gäste kümmern.

Viele Bussis von Eurer Krimi-Katze Coco.


 

Zu Folge 2