„Mord im Rosengarten“ –
Coco-Krimi-Leserinnen sind einfach top!
Heute erschien mein Katzen-KurzKrimi „Mord im Rosengarten“, in dem auf der Blumeninsel Mainau gekillt wird.
Ich fragte meine Leserinnen vorab: Wer ist das Opfer, wer der Mörder – und das sind ihre Ideen
Ich liebe es, meine Leser und ihre Katzen mit einzubeziehen, wenn ich schreibe und veröffentliche.
Deshalb verriet ich in der Juni-Ausgabe der Coco-FanMail schon ein bisschen über meinen neuen KurzKrimi „Mord im Rosengarten“, der heute in der Zeitschrift „Our Cats“ erscheint und fragte: Wie geht’s weiter, wer wird ermordet, wer ist der Täter?
Die meisten Leser und Leserinnen warteten gespannt auf meinen KurzKrimi, zwei aber schickten mir ihre eigenen Ideen, und die möchte ich Euch nicht vorenthalten.
Das war meine Vorgabe:
Katze Pünktchen lebt glücklich auf der Blumeninsel Mainau im Bodensee. Doch selbst dort im Rosengarten ist die Welt nicht nur voller Blüten und Glück – selbst dort lauert der Tod, sogar an einem sonnigen, strahlenden Hochzeitstag im Juni, einem Tag wie heute.
Pünktchen war zwar in einem der Gewächshäuser zur Welt gekommen, aber mit edlen Outfits und Luxuskarossen kannte sie sich aus. Schließlich war sie sogar dabei gewesen, also die schwedische Königin die Mainau besucht hatte. Sie musste lächeln bei dieser Erinnerung, denn damals hatte Perserkater Giacomo, der im Schloss ein Katzenkissen aus blauem Brokat besaß, einem der Gäste einen Ring mit einem riesigen Diamanten gestohlen, ihn ihr zu Füßen gelegt und miaut „Willst du meine Frau werden?“. Kurz darauf allerdings hatten sie ihn kastriert; seitdem waren sie nur mehr sehr gute Freunde.
Ein Schmetterling schaukelte an Pünktchen vorüber. Sofort war die kleine Katze auf den Beinen; alle Schläfrigkeit fiel augenblicklich von ihr ab. Sie rannte dem Schmetterling hinterher, solange sie ihn, auf dem Geländer laufend, verfolgen konnte. Als er davonflatterte, kehrte sie zu ihrem Platz neben der Steintreppe zurück. Sie liebte in der Sonne glänzenden Diamant-Schmuck, doch Jagen liebte sie noch mehr.
Die Orgel steigerte sich zu einem Crescendo und verstummte abrupt. Kurz darauf sah sie das Brautpaar auf dem Kiesweg den Stufen zum Rosengarten zuschreiten, gefolgt von Gästen, von denen viele in ihren Roben und mit ihren fantasievollen Hüten selbst wie kostbare Blumen aussahen.
„Sie ist sehr reich“, miaute neben ihr Giacomo. Sie hatte ihn gar nicht kommen hören, freute sich aber darüber, dass er da war. „Er nicht. Er war Wissenschaftler an einem amerikanischen Forschungsinstitut. Dort gab es einen Skandal, sagte ihre Cousine vorhin in der Kirche zu einer anderen Dame, doch diese Heirat habe ihn jetzt gerettet. Wovor, das weiß ich nicht, denn da setzte gerade die Orgel ein.“
Und dann der Ideen- und Schreibimpuls: „Wovor rettet die Heirat den skandalumwitterten Bräutigam? Wer wird ermordet, und wie geschieht die Tat?“
Was wäre Deine Lösung gewesen?
Der Rosengarten auf der Blumeninsel Mainau. Foto: Marianne Kaindl
Die Idee meiner Leserin Gabi Elisabeth (und ihrer Katzen Krümi und Elvis, natürlich):
„Der Bräutigam wird umgemurkst. Seine Frau hat ihn zuvor gerettet, indem sie ihn bei Nacht und Nebel im Kofferraum ihres Wagens nach Stetten am Bodensee gefahren hat. Er hat sich nämlich bei seinen Forschungsarbeiten auf sehr dünnes Eis begeben und viel zu viel erforscht … Die Russen (oder waren es Araber, Chinesen oder ???) hatten ihm ein gutes Angebot unterbreitet. Ein sehr gutes …
Bloß blöd, dass seine Forschungsergebnisse so brisant waren, dass der Auftraggeber sie, nachdem ihm das klar geworden war, an sich nehmen und selber gewinnbringend verkaufen wollte. Doch da hatte der junge Mann bereits gekündigt und dies mit familiären Verpflichtungen erklärt. Nicht auszudenken, wenn seine Forschungsergebnisse oder Kopien davon in die falschen Hände geraten!!
Die Gästeliste war lang und so fiel der elegant gekleidete Gast, den eigentlich niemand so richtig kannte, gar nicht auf …
Das Feuerwerk kurz vor Mitternacht war farbenfroh und bezaubernd, darüber war man sich einig. Bloss einer konnte das nicht mehr so richtig beurteilen. Dem Bräutigam war der Champagner gar nicht bekommen. So gar nicht, dass man ihn mit den Füßen voran von der Insel bringen musste.“
Eine interessante Idee, findet Ihr nicht?
Wollt Ihr noch eine zweite lesen? Die stammt von Leserin Britta Schmidt, die bestimmt ebenfalls sich mit ihren Katzen Neelix und Calimero beraten hat:
Nun, was Giacomo nicht gehört hatte, war wirklich heftig! Den Bräutigam, einen Pharmazeuten aus Berlin und ehemaligen Leistungssportler, habe man für das Forschen zu leistungssteigernden Mitteln an das Institut geholt. Irgendwas war dann da wohl schiefgelaufen, denn es gab einen Todesfall bei den Probanden. Und das kam an die Öffentlichkeit. Die Angehörigen würden nun Schadenersatz fordern und er, als Mitglied des Forschungsteams, sei wohl mit „dran“, erzählte die Cousine. Die andere Dame war entsetzt! „Reden wir hier von Doping?“ Die Cousine schwieg …
„Er wäre ohne ihr Geld ruiniert, wenn er sich an den Forderungen beteiligen müsste, mal abgesehen von dem moralischen Aspekt“, legte die Dame nach. Wieder keine Antwort. Die Trauungszeremonie war inzwischen in vollem Gange und daher schob die Dame die fehlende Antwort darauf, dass die Cousine der Zeremonie folgte.
Pünktchen und Giacomo sahen nun, wie die Frischvermählten durch ein Spalier von Gästen schritten. Sie, strahlend, wie die Sonne an einem schönen Frühlingstag. Er auch strahlend. Aber irgendwie anders. „Wenn ich heirate, möchte ich, dass mein Bräutigam MICH ansieht und anlacht und nicht alle möglichen anderen Leute“, maunzte sie empört. Auch Giacomo fand das Verhalten des Bräutigams seltsam. „Der scheint jemanden zu suchen“, miaute er und stellte seine Ohren auf, denn ein Geräusch erregte seine Aufmerksamkeit. „Was ist?“, fragte Pünktchen. Sie kannte ihren besten Freund sehr gut und wusste, dass er ein ausgezeichnetes Gehör hatte, noch feiner als alle anderen Katzen. „Da ist jemand, der sich auf dem Gelände rumtreibt, außerhalb der Hochzeitsgesellschaft. Nein, nicht nur einer, es sind mehrere!“
Kaum hatte er das erkannt, folgte Giacomo seinen besonderen Fähigkeiten und machte sich auf die Suche, gefolgt von Pünktchen, die einfach neugierig war.
Das Paar schritt über den Kiesweg in Richtung Wiese, auf der eine hochherrschaftliche Tafel für die Gesellschaft hergerichtet war. Lange Tische mit weißen Decken, bestückt mit Geschirr, das an die Biedermeierzeit erinnerte. Üppiger Blumenschmuck in antiken Vasen und kunstvoll arrangierte Servietten in Silberringen mit dazu passendem Besteck. Der Weg führte vorbei an schweren Statuen aus Stein. Sie immer noch strahlend, er jedoch zunehmend angespannt und mit Blicken suchend!
Giacomo und Pünktchen waren inzwischen angekommen bei drei Herren, die sich hinter einer schweren Statue zu schaffen machten. Und irgendwie sah diese anders aus als die anderen, sie wirkte weniger standfest. Die beiden Katzen tauschten Blicke und schritten zur Tat.
Die Braut, die die ganze Zeit rechts vom Bräutigam gegangen war, wechselte plötzlich auf seine linke Seite, beschleunigte kurz ihren Schritt und bückte sich, um die beiden Glückskatzen zu streicheln, die ihren Weg kreuzten. Auf einmal Tumult, Geschrei, Gerenne und ein Bräutigam, der blutübertrömt am Boden lag, halb verdeckt von der schweren Statue. Für ihn, der seiner Frau Platz gemacht hatte, da er Katzen nicht möchte, kam jede Hilfe zu spät. Der herbeigerufene Notarzt konnte nur mehr seinen Tod feststellen.
Das ist natürlich übel für den Bräutigam.
In meinem KurzKrimi lebt der weiter, ob fröhlich oder nicht, das sei dahingestellt. Da ist die Braut das Opfer, und die Mordwaffe ist höchst ungewöhnlich und absolut passend zu einer Blumeninsel im Bodensee.
Wenn Ihr Lust habt, ihn zu lesen und zu erleben, was Glückskatze Pünktchen unternimmt, um mit ihrem alten Freund zusammen den Mord aufzuklären: Das steht alles in der „Our Cats“. Heft 7.
Viel Lesespaß!